Magento 2.0 - Nach 7 Jahren ist es soweit

Es ist soweit, seit November 2015 steht mit Magento 2 die neuste Version der beliebten (oder manchmal auch gehassten) Online-Shop-Software zur Verfügung. Ein Grund mal genauer hinzuschauen, was die neuste Version kann und ob sich ein Update lohnt.

Mehr Geschwindigkeit unter der Haube

Ab sofort benötigt Magento mindestens PHP 5.5 (bei einer Testinstallation war sogar PHP 5.6 nötig) und MySQL 5.6, um installiert werden zu können. Die neueren PHP- und MySQL-Versionen sollten Magento-Shops deutlich schneller machen, da sie von sich aus Befehle schneller abwickeln können als veraltete Versionen. Hier sollte man vorher unbedingt mit dem Hoster abklären, ob dieser „schon“ MySQL 5.6 unterstützt. Diese Version ist seit ca. 2 Jahren auf dem Markt, aber leider sind nicht alle Anbieter immer so schnell, wie sie sein sollten.

Für die Installation sollte ein SSH-Zugriff zur Verfügung stehen, auch dies wird nicht von allen Webhostern unterstützt. Die Installation über einen normalen FTP-Zugang wird nicht nur wegen der fehlenden Verschlüsselung nicht empfohlen, da sie, wie auch schon bei Installationen und Updates von Magento 1.x, immer wieder Probleme macht.

Um mehr Geschwindigkeit zu erreichen, wurde nun der Varnish-Cache direkt ins System eingebunden. Dieser erlaubt es, Seiten direkt im Zwischenspeicher zu cachen, was nicht nur in Spitzenzeiten das Laden der Seiten enorm verschnellert, da Magento nicht immer alle Daten neu aus der Datenbank auslesen muss.

Überarbeitete Verzeichnisstruktur

Die Verzeichnisstruktur hat sich bei Magento 2.0 deutlich vereinfacht. Weniger Dateien und Verzeichnisse im Root-Ordner, sorgen für mehr Überblick und vereinfachen die Installation und die Wartung des Systems. Die Dateien werden nun in einem Modulverzeichnis zusammengefasst.

Statt weiter auf Prototype als Standard-JavaScript-Bibliothek zu setzen, kommt nun das sehr beliebte jQuery-Framework zum Einsatz, was bei der Entwicklung vieles vereinfachen dürfte.

Die Installation kann ab sofort auch bequem per Konsole ausgeführt werden, was das lästige Hochladen aller Dateien zu ersparen, bei dem auch immer mal wieder etwas schief laufen kann.

Magento2-BackendScreenshot des Magento 2 Demo Backends

Frontend und Backend

Das Backend wird deutlich übersichtlicher und ist moderner gestaltet. Das wurde auch mal Zeit, denn Magento 1.x war für ungeübte schon extrem schwer zu verstehen. Im Fontend kommen nun mit LESS auch dynamische Stylesheets zum Einsatz. Das sorgt für leichtere Bearbeitung von CSS-Dateien und bringt mehr Übersicht.

Lohnt sich das Update auf Magento 2?

Allein schon aus Performance-Gründen lohnt sich das Update definitiv. Die Funktionalität muss man erstmal im Einsatz richtig testen. Aber man sollte es nicht übereilen, da Updates von Online-Shop-Systemen meist noch mit Bugs zu kämpfen haben. Ein Update sollte man also erst ausführen, wenn ca. ein halbes Jahr mit einigen Bug-Fixes vergangen ist und auch alle genutzten Plugins aktualisiert wurden. Natürlich sollte man so ein Update nur auf einer Entwicklungsumgebung ausführen, um nicht den eigenen Online-Shop im Live-Betrieb zu zerstören.

Das Update von Magento 1.x auf 2.0 wird allerdings auch nicht allzu leicht möglich sein, da auf Grund der grundlegenden Änderungen wahrscheinlich fast jedes Modul angepasst werden muss. Egal, ob der Shop vorher updatefähig entwickelt wurde oder nicht.

Die komplette Liste aller Neuerungen (in englisch) gibt es hier.

Du hast Fragen zu diesem Thema? Kein Problem, kontaktiere mich einfach unter post@christian-maerz.de


24.11.2015 21:08 • Magento, Online Shops, Programmierung



Christian März • web development • Köln
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